De Seperation
Bernhard Güldenapfel war von 1892 bis 1934 als Pfarrer in Cospeda tätig. In dieser Zeit lernte er die Bewohner Cospedas gut kennen und schrieb das Mundartstück, das damals auch von Cospedaer Bürgern aufgeführt wurde, so erinnern sich ältere Einwohner.
Oft wurden wir gefragt, worum es im Stück gehe und was die Separation überhaupt sei.
Fangen wir mit dem Letzteren an: Bei Separationen, Markenteilungen oder Verkoppelungen handelte es sich um Vorformen der heutigen Flurbereinigung im 18. Und 19. Jahrhundert in Deutschland. Sie bewirkten insgesamt eine Neuverteilung der landschaftlich genutzten Bodenfläche, was einer großangelegten Agrarreform gleichkam. Die Separation veränderte das Landschaftsbild grundlegend, da sie die Dreifelderwirtschaft abschaffte und die heutigen geometrischen Ackerformen schuf.
Aber kann man darüber ein Theaterstück, dazu noch ein lustiges schreiben. Bernhard Güldenapfel konnte es und wir haben mit Spaß gespielt, wie in Cospeda „seperiert“ wurde. Natürlich geht es um „de Wäsen“ (die Wiesen) und ihre Vor- und Nachbesitzer, um ein Liebespaar und deren Familien und um die Landvermesser aus der Stadt, die nicht nur wegen der Arbeit kamen.
Eine entscheidende Rolle spielt des Schäfers Hund. Mehr darf aber nicht verraten werden, denn Sie möchten sich doch bestimmt das Mundartstück anschauen? (Keine Angst, Verständigungsprobleme wird es kaum geben.)
Die Familien Schachtschabel, Dietrich, die Bauern Budenqualm und Krumbholz, Oberlandmesser Fadenrecht mit Eleve Spinnefix, die schöne Wirtstochter Röschen, die Venus von Cospeda und natürlich der Borgemeester erwarten Sie.